Aktuelles

Schröder, Ebbo: Journalistische Praxis beim Nürnberger Prozess 1945/46. Eine Fallstudie zum blinden Fleck der Mediengeschichtsschreibung, Wien/Köln (Böhlau) 2024

Die Dissertation von Ebbo Schröder ist, wie der Autor zu Recht anmerkt, die erste gründliche Untersuchung der Rolle der Medien in den Nürnberger Prozessen. Wie der Titel sagt, beschränkt sich Schröders Arbeit auf den Hauptkriegsverbrecherprozess, das IMT. Es gibt aber gute Gründe für die Annahme, dass hier die Strukturen der Beziehung zwischen den direkten Prozessbeteiligten und den Medien geprägt wurden, die in den anderen Verfahren keine wesentlichen Veränderungen erfuhren.

Menschenrechte verstehen

Bildung als Schlüsselrolle im Kampf gegen Antisemitismus? Ein Interview mit Ruth Weiss

Ruth Weiss, geboren 1924 in Fürth und geflohen 1936 nach Südafrika, erlebte als junges Mädchen das Naziregime und als Jugendliche und Erwachsene die Apartheid in Südafrika. Heute ist sie renommierte Journalistin und setzt sich für soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und die Freiheit der Menschen ein. Kurz vor ihrem 100. Geburtstag am 26. Juli, bekam das NMRZ die Chance für ein Interview mit der Zeitzeugin.

“Von Nürnberg nach Den Haag” – ab sofort im NMRZ verfügbar

Im Jahr 1996 hat das NMRZ das Buch “Von Nürnberg nach Den Haag (Menschenrechtsverbrechen vor Gericht – Zur Aktualität des Nürnberger Prozesses)” herausgegeben, in dem unter anderem die Holocaustüberlebende und Journalistin Ruth Weiss, der Jurist und Völkerrechtler Theo van Boven, sowie der ehemalige UN-Chefankläger Richard Goldstone zu Wort kommen. Nun sind Restexemplare dieses immer noch hochaktuellen Buches für Interessierte im NMRZ verfügbar.

Neuerscheinung zur Menschenrechtspolitik

Michael Krennerichs Buch “Human Rights Politics. An introduction” ist gerade erschieben – und auch also Open Access kostenlos verfügbar. Das Buch führt inhaltlich in die Vielfalt an Themen, Akteuren und Institutionen der Menschenrechtspolitik ein und gibt Hilfestellungen und Anregungen, wie sich Menschenrechtspolitik konzeptionell fassen und untersuchen lässt.

Soziale Menschenrechte

Pressemitteilung: Menschenrechtliche Kriterien müssen endlich verpflichtend für das öffentliche Beschaffungswesen gelten

Das Nürnberger Menschenrechtszentrum (NMRZ) hat den Appell für einen verpflichtenden nachhaltigen Einkauf von Bund, Ländern und Kommunen mitunterzeichnet und unterstützt das Anliegen nachdrücklich. Die Initiative, getragen von einer breiten Allianz aus (Ober-)Bürgermeister*innen, Entscheidungsträger*innen in der Verwaltung, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, fordert die Bundesregierung auf, gesetzlich verbindliche Vorgaben für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltnormen bei der öffentlichen Beschaffung einzuführen.

Strafgerichtsbarkeit

Vom Paulus zum Saulus: Stichworte zu russisch-sowjetischen Traditionen im Völker(straf)recht

Der Krieg Russlands in der Ukraine unterminiert völkerrechtliche Normen. Für die historisch-politische Bildungsarbeit sollen hier Kontinuitäten und Brüche skizziert werden. Fixpunkte sind dabei der alliierte Kriegsverbrecherprozess in Nürnberg 1945/46, die Menschenrechtsarbeit von Memorial und die Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofes sowie die Verwendung des Verbrechensbegriffes „Völkermord“.

Weltregionen

„Der Schakal“ – Der SS-Standartenführer Walther Rauff als Organisator und seine industrielle Vernichtung von Regimegegnern

Walther Rauff war der Organisator der Gaswagenmorde in den während des 2. Weltkriegs von der deutschen Wehrmacht besetzen Gebieten in Osteuropa. Rauff arbeitete insgesamt vier Jahrzehnte lang für vier Geheimdienste in drei Kontinenten. Der Bundesnachrichtendienst (BND) gab im Dezember 2022 seine Unterlagen zu Rauff frei.

Vergangenheitspolitik

»Transitional Justice« – Wege und Sonderwege

Am 4. März 2022 setzte der UN-Sicherheitsrat eine internationale Untersuchungskommission über die im Rahmen des Kriegs in der Ukraine ein, nachdem die eigentlich notwendigen Sanktionen wie so oft am Veto der betroffenen gescheitert waren. Doch dank der Anerkennung des Internationalen Strafgerichtshofs durch die Ukraine ist dort inzwischen eine Ermittlung eingeleitet worden. Beides, Ermittlungen der internationalen

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Menschenrechtsbildung

Workshop “Antisemitismus alt und neu – was gilt es, zu wissen”

In Kooperation mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg bietet das NMRZ noch bis zum 30. September 2024 den interaktiven Workshop “Antisemitismus alt und neu – was gilt es, zu wissen” an.